Dachvermessung leicht gemacht!

Der erste Schritt

Um eine PV-Anlage zu planen, muss man wenigstens die wichtigsten Eckdaten seines Daches kennen. Auch wenn es anfänglich schwierig wirkt, ist es am Ende ganz einfach.

In unseren Fall hat das Dach rechteckige Dachpfannen, die eine Standardgröße von 35 cm Höhe und 30 cm Breite haben.

Auf jeder Dachseite wurde jedoch jeweils 3 Spalten vom Rand jeweils eine Spalte mit halber Breite gelegt (=15 cm) gelegt, um die vorgegebene Fläche optimal abzudecken.

Die 4 Velux-Dachfenster wurden dabei alle so eingebaut, dass genau 5 Reihen Dachpfannen in der Höhe ausgespart wurden, und 4 bzw 5 Breiten. Somit lässt sich eigentlich bequem die Dachgrösse berechnen und sogar das Dach Kartografieren.

Letztes wurde einfach mittels eines Zeichenprogrammes (hier Microsoft Visio, welches es bei einer Advendskalenderaktion im Dezember 2019 für nur 3,49 € zu kaufen gab). Dazu wurde eine Zeichenfläche in mm angegeben, dass der Dachbreite (39,5 Spalten = 11, 85m) und der Dachhöhe von 19 Reihen = 6,65 m in cm entsprach (1:10). Theoretisch haette man auch alle Daten in richtiger Groesse eintragen koennen, aber Visio skaliert Beschriftungen entsprechend und hat eine maximale Schriftgroesse von 60Pt, so dass die Masse nicht zu shene waren.

Man kann bei Visio auch ein Gitterlinienraster hinterlegen, was hier mit 15×35 der halben Dachpfannen-Größe entsprach. Nun mussten nur noch die Koordinaten der kritischen Punkte (Fenster, Entlüftungsschornsteine, Satelitenantenne, Trittstufen für den Schornsteinfeger etc) in „Dachpfanneneinheiten“ eingetragen werden und schon war die Dachfläche fertig kartografiert.

Natürlich sollte man zusätzlich – wenn möglich und gefahrlos machbar – die kritischen Entfernungen wie vom Dachfirst bzw. seiner Abdeckung, bis zur Oberkante der Fenster oder die von Unterkante der untersten Trittstufe zur Dachrinne mit einem Maßband oder Laserentfernungsmesser (so vorhanden) überprüfen. In unserem Fall passte alles und die Daten waren stimmig.

Blick vom Schornstein: Der Dachfirst ist abgedeckt mit Firstziegeln, jedes Segment hat 40 cm, d.h. Firstlänge = 11,6 m plus Breite vom Schornstein 0,25m = 11,85m Firstlaenge
Nachgemessen: Entfernung unterster Trittstufe zur Dachrinne = 6 Reihen a 35 cm = 2,1 m


Nachdem die entsprechenden Punkte und Masse in Visio eingetragen wurden, kann mit der beispielhaften Belegung gestartet werden. In Visio sieht es z.B. so aus

Planungsvorlage in Visio (Raster 15×35), mit QCells 345W Solarpanel als Beispiel

Eine mögliche Belegung könnte so aussehen, wobei aber immer die nötigen Abstände für die Montage der Panele berücksichtigt werden müssen.

Die Entfernung vom Dachfirst (2,1m) zu den Fenstern kann in diesem Falle sogar überschritten werden, da in diesem Fall die Fensterausschnitte (orangene Fläche)noch Reserveplatz von fast 15cm für Überstände liefert, so dass auch 2 x 103cm Platz finden würden.

Die Fensteraussparung erlaubt oberhalb des Fensters Überstände von 15cm und mehr

Bei den Panelen rechts unten wird es allerdings notwendig, die Trittstufen um eine Reihe nach oben zu verlegen.

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